Standpunkte unseres Bürgermeisterkandidaten Hannes Eder:
In Zukunft ist es mir deshalb ein großes Anliegen, die Diskussion und Meinungsaustausch in unserem Tal wieder zu verbessern. Dazu gehört eine professionellere Öffentlichkeitsarbeit von Seiten der Gemeinde, um die Wildschönau auch zu informieren. Auf der anderen Seite braucht es Plattformen und Veranstaltungen, wo auch im direkten Miteinander Argumente ausgetauscht und gemeinsam über die Zukunft für unser Tal diskutiert werden kann. Und so ist es auch absolut wichtig, zumindest eine jährliche Gemeindeversammlung bzw. Stammtische in den Orten abzuhalten.
Da eine Podiumsdiskussion für die Wildschönau von meinen Mitbewerbern aus mir unverständlichen Gründen nicht mitgetragen wurde, nutze ich hier gerne die Möglichkeit, unsere Ziele und Meinungen zur Zukunft der Wildschönau darzulegen. Wir haben uns in der Wahlvorbereitung sehr viel Gedanken darüber gemacht und freue mich über alle weiteren Anregungen, die die Wildschönau weiterbringen können.
Weitere konkrete Fragen zu unseren Vorstellungen für die zukünftige Gemeindepolitik sind jederzeit gerne willkommen, bitte einfach per email an hannes.eder@hartlhof.net!
- Kinderbetreuung:
Mag. Julia Hager: Wie ist deine Meinung zu Kinderbetreuung unter 18 Monaten? Der Besuch des Käferltreffs ist derzeit ab 18 Monaten möglich (für eine frühere Betreuung verweist die Gemeinde derzeit laut Website auf eine Tagesmutter, die es allerdings in der Wildschönau nicht gibt)
Hannes Eder: Das Käferltreff ist eine positive Einrichtung, die in den letzten Jahren dank des Engagements von Maria Gwiggner errichtet und jedes Jahr weiter ausgebaut wurde. Gerade mit Februar wurde der Beitrag der Gemeinde ans Käferltreff wieder aufgestockt, damit die steigende Nachfrage auch abgedeckt werden kann (jetzt können bis zu 18 Kinder betreut werden)
Für die Zukunft ist im Zuge der Ausarbeitung des Raumkonzepts für den Schulcampus NMMS/Kindergarten auch der Raumbedarf für die Kleinkinderbetreuung mit berücksichtigt worden.
Der Bedarf an Kinderbetreuung steigt in den nächsten Jahren sicher an und wir werden daran arbeiten, die Angebote von Seiten der Gemeinde weiter auszubauen.
Hoffe deshalb auch, dass Maria Gwiggner das Vertrauen erhält und als engagierte Spezialistin für diesen Bereich im neuen Gemeinderat mitarbeiten wird. (Das ist jetzt halt keine Werbung für unsere Liste aber wie unser Motto auch lautet – Gemeinsam für die Wildschönau 😉
Mag. Julia Hager: Wie siehst du eine Ganztagesbetreuung von Kindern (Alter?) mit Mittagstisch – auch in den Ferien?
Hannes Eder: Die Pläne für einen Ganztages-Kindergarten hatten wir für Oberau eigentlich für das Kindergartenjahr 2014/2015 schon ausgearbeitet.
Bei den konkreten Anmeldungen war dann die Nachfrage zu gering. Für die betroffenen Eltern konnte mit der Erweiterung der Öffnungszeiten und Mittagstisch im Kindergarten Oberau dann eine zufriedenstellende Lösung gefunden werden, die auch immer besser angenommen wird.
Für die Zukunft wird der Ganztageskindergarten in Oberau im Rahmen des bereits erwähnten Schulumbaus eines der ersten Projekte sein müssen, das umzusetzen ist.
Die Ferienbetreuung konnte in der letzten Gemeinderatsperiode eingeführt werden (ist mit Sicherheit auch der Beharrlichkeit von Christine Eberl zu verdanken, die sich in diesem Bereich stark eingesetzt hat!)
Mag. Julia Hager: Wie beurteilst du die derzeitige Situation der Kinderbetreuung im Vergleich mit anderen (Nachbar-) Gemeinden?
Hannes Eder: weiter ausbaufähig, dran bleiben, weiter arbeiten!
- Gesundheit und Altersvorsorge:
Mag. Julia Hager: Welche Maßnahmen können deiner Meinung nach von der Gemeinde getroffen werden um dem herrschenden Mangel an allgemeinen Ärzten zu begegnen und die ärztliche Versorgung in der Gemeinde wieder herzustellen?
Hannes Eder: Welche Möglichkeiten hat die Gemeinde?
Es werden auf der einen Seite bei uns räumliche Voraussetzungen geschaffen werden müssen, die eventuellen Interessenten den Beginn in der Wildschönau möglichst einfach machen.
Zum Anderen muss man wissen, dass alle Entscheidungen zu diesem Thema nicht in der Wildschönau, sondern bei der hohen Politik in Innsbruck und Wien getroffen werden. Und da hat man den Eindruck, dass gewissen Herren im Nadelstreif sich hinter Paragrafen verstecken und die Wildschönau eigentlich total im Stich lassen. So heißt es weiter dran bleiben, zähes Bohren an harten Brettern um vielleicht in Zukunft etwas zu erreichen.
Hier ist Richard Lanner sicher der Richtige, der sich mit aller Kraft und seiner Zähigkeit für eine Besserung der Situation einsetzen kann.
Mag. Julia Hager: Welche Möglichkeiten siehst du für den Ausbau des altersgerechten Wohnens (in allen Abstufungen von betreutem Wohnen bis zur vollen Pflege) in der Wildschönau?
Hannes Eder: Derzeit werden alle Abstufungen im Wohn- und Pflegeheim angeboten, von betreubarem Wohnen, betreutes Wohnen über alle Pflegestufen bis zur Vollpflege
Der Ausbau ist wichtig für die Zukunft, Möglichkeiten gibt es für die Gemeinde, v.a. was Räumlichkeiten in der alten Volksschule und/oder Posthaus betrifft.
- Zusammenarbeit Landwirtschaft – Tourismus – Gewerbe:
Mag. Julia Hager: Wo siehst du in der Wildschönau Möglichkeiten für das Entstehen von Gewerbebetrieben (Gewerbeparks, Gemeinschaftsbüros,…)? Welche Unterstützung können Unternehmensgründer (Start-Up-Büros,…) durch die Gemeinde erwarten?
Hannes Eder: Hier ist bis jetzt ganz klar zu wenig passiert.
Die Gemeinde hat mit dem Raumordnungskonzept eigentlich ein Instrument in der Hand, mit dem diese Anforderungen auch berücksichtigt werden könnten.
Da geht es mir klar darum, diese Möglichkeiten, die die Gemeinde hat auch zu nutzen und Wildschönauer Klein- und Mittelbetriebe Möglichkeiten zur Ansiedelung bieten zu können.
Das ist auch das Thema warum sich Thomas Naschberger für den Gemeinderat engagieren will, das brennt nämlich vielen kleinen Betrieben in der Wildschönau unter den Fingernägeln…
Mag. Julia Hager: Welche Möglichkeiten siehst du für die Entwicklung des Wildschönauer Tourismus als wesentlichen Wirtschaftsfaktor (ganzheitliches Tourismuskonzept?, Ausrichtung?, Zielgruppen?, …)? Welche Rolle spielt deiner Meinung nach die Gemeinde bei dieser Entwicklung?
Hannes Eder: Du sprichst genau die wichtigsten Dinge an, die Grundlage für jedes Marketing und alle Werbeaktivitäten sein müssen.
Wir brauchen ein Ziel vor Augen, wo wollen wir als Tourismusdestination uns positionieren und dann gemeinsam in eine Richtung arbeiten.
Und das ist auch die Voraussetzung, dass wir einmal wegkommen von der Preisdiskussion (Unwort „Fairpreisregion“) und hin zu einer Qualitätsdiskussion.
Es soll nicht so sein, dass jemand zu uns kommt, weil es am billigsten ist.
Sondern die Gäste sollen zu uns kommen, weil wir das beste Angebot haben!
Von Seiten der Gemeinde ist als erstes wichtig, dass der Informationsfluss und Abstimmung zwischen TVB und Gemeinde verbessert wird (gemeinsame Sitzungen, Aktivitäten, usw.)
Und dann kann man gemeinsam an diesen Dingen arbeiten – Die Belebung des Riedl-Hanges ist dann ein konkretes Projekt, das vor diesem Hintergrund aufgezogen werden kann und von Seiten der Gemeinde stark unterstützt werden sollte!
Mag. Julia Hager: Erachtest du eine intensivere Zusammenarbeit der drei wirtschaftlichen Säulen unseres Hochtales (Landwirtschaft – Tourismus – Gewerbe) für notwendig? Wenn ja, in welchen Bereichen und mit welchen konkreten Maßnahmen könnte diese umgesetzt werden?
Hannes Eder: Die Zusammenarbeit Landwirtschaft-Tourismus-Gewerbe, daran sollte laufend gearbeitet werden. Diese drei Bereiche sind ja ineinander verwoben und hängen stark zusammen.
Es gibt konkrete Ansatzpunkte, wo gemeinsam gearbeitet werden kann wie am Ausbau des Mountainbike-Wegenetzes oder Verwendung von Wildschönauer Produkten in heimischen Küchen (z.B. Pflegeheim?)
Gibt es von deiner Seite weitere konkrete Wünsche?
Mag. Julia Hager: Wie stehst du zur Erhaltung von alten Bauernhöfen als Träger der „Marke Wildschönau“?
Hannes Eder: Möchte es einmal etwas überspitzt formulieren: Ja, alte Bauernhöfe sind idyllisch, schön zu fotografieren und passen gut in die Landschaft. Man darf allerdings nicht vergessen, dass hier auch Menschen leben.
Und da hört in einer kalten Winternacht wenn der Wind durch die Ritzen pfeift irgendwann die Idylle auch sehr schnell wieder auf…
Aber Spaß beiseite:
Ich habe größten Respekt vor den zahlreichen positiven Beispielen, bei denen alte Bauernhöfe aufwändigst renoviert wurden und wirklich Schmuckkästchen in unserem schönen Tal darstellen.
Nur, das kann man niemandem verordnen oder von oben herab bestimmen. Wenn, dann braucht es hier immer viel Herzblut und Eigeninitiative!
Voraussetzung dafür ist, dass entlegene Bauernhöfe auch in Zukunft lebenswert bleiben. Und genau hier ist die Gemeinde gefordert, darauf zu schauen.
So ist z.B. die Erhaltung des Wegenetzes ein großer Brocken, der nicht auf einzelne Gemeindebürger abgewälzt werden darf, sondern schon von der Allgemeinheit sprich Gemeinde getragen werden muss.
- Umwelt:
Mag. Julia Hager: Wie stehst du zu einer Zertifizierung als A++ Gemeinde bzw. E5-Gemeinde und somit zu einer nachhaltigen Energiepolitik?
Hannes Eder: Ja das wäre ein interessantes Thema, das viele Möglichkeiten für die Gemeinde bieten könnte und mir grundsätzlich auch sehr am Herzen liegt.
Ich war auch in der letzten Periode im Energieausschuss der Gemeinde, wo wir auch schon ein paar Akzente setzen konnten wie Förderung von Solar/Photovoltaik, E-Bikes, Scooter und E-Autos.
Was direkt die Zertifizierung betrifft, da wär ich fürs erste voll dabei. Nur ich muss mich auch selber immer wieder auf den Boden der Realität bringen.
Und da ist es so, dass vorerst so viele Themen am Tapet stehen, die dringend angegangen werden müssen, du hast die meisten oben eh bereits erwähnt (Ärztliche Versorgung, Gemeindeamt/Ausbau betreutes Wohnen, Sanierung NMMS, Ausbau Kinderbetreuung usw….)
Hoffe du verstehst mich richtig, nachhaltige Energiepolitik ist ein wichtiges Zukunftsthema, nur hat halt der Tag nicht mehr als 24 Stunden und wäre nicht richtig, Dinge zu versprechen, die dann im Alltag liegen bleiben….
Vielleicht gelingt ja trotzdem etwas in die Richtung 😉
- Weitere Fragen, zusammengefasst durch Toni Silberberger/www.wildschoenau.tv:
Toni Silberberger: Wie geht es mit dem Um oder Neubau des Gemeindehauses weiter? Was soll dort entstehen und gibt es diesbezüglich schon Termine?
Hannes Eder: Das Thema „Neues Gemeindeamt“ war in der letzten Periode wohl eines der emotionalsten Themen, das in der Wildschönau diskutiert wurde.
Uns ist es wichtig, hier zur Sachlichkeit zurückzukehren. Ich bin deshalb auch sehr froh, dass sich Richard Lanner bereit erklärt hat, für den Gemeinderat zu kandidieren und in der Gemeinde aktiv mitzuarbeiten.
Es gibt inzwischen einen Plan und Kostenschätzung für den Umbau der Alten Volksschule. Darüber hinaus ist derzeit ein Plan und Kostenschätzung für den Umbau des Posthauses in Arbeit. Schlussendlich geht es darum, eine finanzierbare, gute Lösung für die Nutzung BEIDER GEBÄUDE im Dienste der Gemeinde zu finden. Bedarf hat die Gemeinde auf vielen Seiten – Es sind das neben Büroräumlichkeiten für das Gemeindeamt auch der Ausbau von betreubarem Wohnen, leistbare Wohnungen für Jungfamilien oder auch Räumlichkeiten, die bei Bedarf Hausarzt-Interessenten unkompliziert angeboten werden können.
Welche Nutzung an welchem Standort sinnvoll ist und wie die Finanzierung ausschaut, ob man sich teilweise evt. Wohnbauträger als Partner dazuholt das muss neu aufgerollt werden.
Nur wir müssen das alte Denken in Pro/Contra Volksabstimmung aufgeben, einen Schlussstrich ziehen und GEMEINSAM nach Lösungen für die Zukunft suchen.
Und hier soll in der Entscheidungsfindung dann auch die Bevölkerung mit INFORMIERT und eingebunden werden, damit das Ergebnis dann auf breiter Basis mitgetragen und möglichst schnell umgesetzt werden kann!
Toni Silberberger: Wann wird die längst erforderliche Generalsanierung der Neuen Mittelschule in Angriff genommen? Alle Schulen im Bezirk die damals errichtet wurden, sind längst neu – oder generalsaniert und gibt es dafür schon einen Kostenplan??
Ist es richtig das bei der Planung des Umbau Lehrer, Elternvertreter und sogar Vereinsobleute mit eingebunden sind ? Warum überlässt man dies nicht absoluten Fachleuten die dazu studiert haben? Viele Köche verderben den Brei – diese Erfahrung wurde im Tal die letzten Jahre wohl schon oft mit enormen Kosten gemacht. Was blieb – hinausgeworfene Planungskosten. Warum bedient man sich nicht absoluten Fachexperten?
Hannes Eder: Die Sanierung der Neuen Musikmittelschule bzw. des gesamten Schulcampus ist das größte Projekt, das für die nächsten Jahre auf dem Plan steht. Hier wurden unter federführendem Engagement von Dir. Gebhard Perl gemeinsam mit Lehrern und koordiniert von Vbgm. Christine Eberl in den letzten Jahren schon viele Vorarbeiten geleistet. Es stimmt, dass hier auf breiter Basis Lehrer, Elternvertreter, Kindergarten, Vereine und viele weitere Beteiligte eingebunden worden sind, und das ist auch gut so! Denn das SIND die Fachleute, die das Gebäude dann tagtäglich nutzen sollen. Und es geht dabei nicht nur um die Schule, sondern auch den Kindergarten, um Räumlichkeiten für den Ausbau der Kleinkindbetreuung, Schülerbetreuung/Hort, Nutzung durch Vereine bis hin zu einer neuen Mehrzweckhalle. Und da sind einfach ganz klar viele Beteiligte, die eingebunden werden müssen. DAS ist BÜRGERBETEILIGUNG, wie ich es mir vorstelle!
Der gesamte Prozess wurde professionell begleitet von Arch. DI Ursula Spannberger, die auch für andere Gemeinden schon ähnliche Projekte abgewickelt hat. Das Ergebnis daraus ist ein Raumwertkonzept als Planungsgrundlage in dem festgelegt ist, für welchen Zweck in Zukunft welcher Raumbedarf notwendig ist und was für die Planung beachtet werden sollte.
Die nächsten Schritte sind jetzt die Durchführung eines Architektenwettbewerbs auf Basis dieser Daten. Damit können dann erste Kostenschätzungen und weitere Planungen über Abwicklung/Baustufen usw. abgeleitet werden.
Toni Silberberger: Ist es richtig das das Heizkraftwerk dies ja mitten im Schulzentrum liegt, erweitert werden soll und was sagt dazu die Gemeinde und auch die Schulbehörde?
Hannes Eder: Das Heizwerk der Hackschnitzelgenossenschaft Wildschönau befindet sich hinter dem Schulzentrum. Kann zum Standort sonst nicht viel sagen, weil ich bei der Standortwahl noch nicht eingebunden war, das war vor meiner Zeit. Fakt wird sein, dass eine Heizung immer irgendwo in der Nähe von Wärmeverbrauchern sein wird.
Und ich bekenne mich hier ganz eindeutig dazu, dass die Nutzung von erneuerbarer Energie und Versorgung von mehreren Wärmeverbrauchern über ein Fernwärmenetz eine sinnvolle und zukunftsweisende Lösung darstellt. Ich halte nichts davon, weiter Erdöl zu importieren und zu verbrennen, wenn die erneuerbare Energie bei uns in den Wäldern täglich nachwächst.
Dass es beim Heizwerk derzeit Probleme gibt, was die Emissionen betrifft, das muss man auch benennen und hier nehme ich die Ängste und Bedenken der Anrainer sehr ernst. Mit der Erweiterung soll ein zusätzlicher Pufferspeicher installiert werden, damit die Heizung länger im Dauerbetrieb bleiben kann und nicht so oft neu eingeschaltet werden muss – ist auch speziell für die Verminderung der Emissionen ein wesentlicher Baustein.
Im Zuge der Erweiterung wird von Seiten der Gemeinde auch eine SUP (Strategische Umweltprüfung) vorgeschrieben, bei der dann auch Lösungen für die Emmisionsbelastung gefunden werden müssen. Und dass es lösbar ist, davon bin ich fest überzeugt, in anderen Gemeinden funktioniert es ja auch.
Toni Silberberger: Wer hat die Feststellung getroffen, dass auf dem Areal wo derzeit das neue Feuerwehrhaus entsteht, keine Tiefgarage gebaut werden kann und warum wurde auf den Vorschlag von Baumeister Fuchs nicht eingegangen, das große Haus mit zusätzlichen Baumaßnahmen sinnvoll zu nützen?
Laut Aussagen der Verantwortlichen spielte bei der Wahl des Grundstückes beim alten FF-Haus das „Dorferbachl“ eine Rolle – nur DI Andre Haas, der dafür zuständig wäre, weis weder von einem Gespräch noch von einer sonstigen Massnahme – bitte um Aufklärung.
Hannes Eder: Dass keine Tiefgarage gebaut werden kann stimmt so nicht, nur wäre das mit enormen Mehrkosten verbunden gewesen. Aus diesem Grund wurde das vom Gemeinderat auch nicht befürwortet.
Zur Standortwahl gab es einen detaillierten Vergleich mit Vor- und Nachteil zu den möglichen Standorten Dorf/Festplatz und Hauptschule, das die Entscheidungsgrundlage für den Gemeinderat war.
In Summe war der Standort Festplatz die beste und kostengünstigste Lösung für die Gemeinde.
32 Anfragen – darunter sehr viele junge Leute und Musikanten.
Seit langen wird in der Wildschönau ein Veranstaltungszentrum gefordert, wo Großveranstaltungen und event. auch Fachtagungen etc. mit mehreren hundert Leuten stattfinden könnten. Das bringt nicht nur zusätzliche Nächtigungen in das Tal, sondern belebt auch das gesamte Talleben. Ein sogenannter „Mehrzwecksaal „ in der Schule eignet für ein solches Vorhaben mit Sicherheit nicht – was gedenkt man hier zu tun? Das Gelände beim Bergbauernmuseum würde sich dafür bestens anbieten.
Hannes Eder:
Hier bin ich anderer Meinung, ein gut geplanter Mehrzwecksaal in der Schule ist sicher auch für größere Veranstaltungen gut geeignet, dazu gibt es ja auch Beispiele in anderen Gemeinden, wo das gut funktioniert.
Toni Silberberger: Wo können in Oberau künftig größere Fahrzeuge wie Reisebusse oder LKW parken, im weiteren bitte um Aufklärung wo man in Oberau in Hinkunft Parkfläche (bitte nicht die SPAR – den dies ist Privatgrund ) schaffen könnte?
Hannes Eder: Die Parkplätze in der Oberau ist schon seit vielen Jahren Thema und werden bei jedem Vorhaben als Problem dargestellt, obwohl die Gemeinde in Oberau wirklich viele öffentliche Parkflächen hat. Das beginnt rund um die Schulen, Posthaus, Starchentparkplatz, Altenwohnheim, Gemeindeamt bis hin zum Sammerparkplatz bei der Kirche.
Umd das Thema einmal sachlich zu erörtern, ist es mir als Bürgermeister dann als erstes einmal wichtig zu klären, wie die Fakten sind: Wie viele öffentliche Parkplätze gibt es in der Oberau, wie werden diese genutzt, wie ist der Stand an privaten Parkflächen, hat jeder Betrieb/Einrichtung selber genug Parkflächen, welche Parkflächen hat die Bergbahn für den Skibetrieb, welchen Bedarf an Parkplätzen haben wir für Gemeinde, Kirche, Schulen usw.
Daraus kann dann abgeleitet werden, wo Handlungsbedarf ist und wie von Seiten der Gemeinde darauf reagiert werden kann.
Und damit kann auch die Frage beantwortet werden, ob und wieviele zusätzliche Parkplätze für LKW und Reisebusse wir brauchen. Momentan kann ich das ehrlich gesagt nicht seriös beantworten sondern nur Vermutungen aufstellen. Und da steht dann halt Meinung gegen Meinung, Aussage gegen Aussage – deshalb: Zur Lösung des Themas möchte ich erst Fakten klären!
Toni Silberberger: Ist ähnlich wie schon in vielen anderen Gemeinden an eine Parkraumbewirtschaft gedacht?
Hannes Eder: Wurde noch nicht angedacht, könnte als Ergebnis der vorigen Frage unter Umständen durchaus Sinn machen.
Toni Silberberger: Was passiert mit dem Neubau am Recylinghof – der laut Information ja eingestellt wurde? Warum ist dieser nicht schon längst fertiggestellt?
Hannes Eder: Beim Neubau am Recyclinghof werden in nächster Zeit noch Zaun und Innenausstattung/Regale eingebaut.
In Zukunft soll dieser Neubau das zentrale Lager für den Gemeindebauhof darstellen, wo die Maschinen untergestellt werden und Sand, Splitt usw. an einem Platz im Trockenen gelagert werden kann.
Toni Silberberger: Eine Überlegung wäre eine Zusammenlegung der Bauhöfe Gemeinde und TVB um Kosten zum ersparen – was hält man davon?
Hannes Eder: Dort wo es Überschneidungen gibt, ist derzeit schon eine Zusammenarbeit zwischen TVB und Gemeinde gegeben.
Natürlich hat der TVB andere Aufgaben als die Gemeinde. TVB ist in erster Linie mit Wanderwegen, Loipen usw. beschäftigt, Gemeindebauhof betrifft das öffentliche Wegenetz, Wasser, Kanal und Recyclinghof.
Finde die Idee grundsätzlich interessant und könnte gemeinsam mit dem TVB vielleicht auch einmal durchgedacht werden…
Toni Silberberger: Seit zwanzig Jahren gibt es immer wieder Planungen für einen Gehweg zwischen Oberau und Mühltal – es gibt bis heute keine Lösung? Was gedenkt man hier zu tun?
Hannes Eder: Zu diesem Gehweg wurde in den letzten Jahren schon viele Varianten geprüft und versucht
Es konnte aufgrund des Geländes bis heute noch keine Lösung gefunden werden, die irgendwo in einem realistischen finanziellen Rahmen umsetzbar wäre.
Toni Silberberger: Schon seit langen wird auch eine ansprechende Lösung des Gehsteig zwischen Auffach und Oberau angeregt, der Weg vom Schinder zum Roggenboden ist für ältere Gäste nicht zumutbar, was könnte die Gemeinde dazu beisteuern? Der tödliche Unfall vor wenigen Wochen zeigt einmal mehr, wie enorm wichtig ein Gehsteig neben der Landesstraße Auffach – Mühltal – Oberau wäre.
Hannes Eder: Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass es auch für Fußgänger in Zukunft ein Wegenetz in der Wildschönau braucht und hier Verbesserungspotential vorhanden ist.
Ob ein Gehsteig entlang der Landesstraße der Weisheit letzter Schluss ist, bin ich mir nicht sicher. Es gibt sicher auch bessere und v.a. schönere Fußwege als neben den Autos zu marschieren…
Toni Silberberger: Seit Jahren wird in der Wildschönau nach genehmigten Mountainbike-Routen gesucht, viele werden heute noch „zugenagelt“ – warum funktioniert dies in anderen Gemeinden des Brixentales und auch Alpbachtal?
Hannes Eder: Es gibt schon einige Routen in der Wildschönau, es sind in den letzten Jahren auch einige dazugekommen und aktuell laufen auch Gespräche für weitere Routen.
Rainer Schoner hat hier als Mountainbike-Experte ein paar gute Anregungen geliefert.Hier sind wir dran und hoffen, gemeinsam mit den Grundbesitzern das Netz erweitern zu können..
Toni Silberberger: Es gab seinerzeit ein Projekt „Kundler Klamm“ – was ist daraus geworden und gibt es neue Pläne?
Hannes Eder: Das war ein Projekt des TVB Wildschönau, das zum Großteil auf Kundler Gemeindegebiet umgesetzt worden wäre, dort aber keine Zustimmung gefunden hat.
Toni Silberberger: Könnte man sich vorstellen, das Kerngebiet der „Schönangeralm“ Autofrei zu machen und so eine Erholungslandschaft für alle zu schaffen?
Hannes Eder: Der hintere Teil der Schönangeralm ist meiner Meinung nach schon so eine Erholungslandschaft für alle?
Toni Silberberger: Ist eine Lösung des Problems Nachttaxi in Sicht?
Hannes Eder: Es hat mehrere Versuche gegeben, bis jetzt ist noch keine Lösung gelungen. Dieses Thema ist v.a. bei jungen Leuten immer wieder aktuell und hier müssen wir weiter dran bleiben.
Toni Silberberger: Immer mehr Vereinslokale die aus öffentlichen Mitteln finanziert werden, sorgen bei vielen Gastwirten für Ärger – was denkt man dagegen zu tun?
Hannes Eder: Es gibt in jedem Dorf der Wildschönau beim Feuerwehrhaus einen Raum, der jeweils durch die Allgemeinheit für Kurse und Veranstaltungen genutzt werden kann.
Vereinslokale im Sinne von Bars, die Gastwirten Konkurrenz sehe ich in diesen Mehrzweckräumen eigentlich nicht.
Toni Silberberger: Vor vielen Jahren gab es einmal eine Festordnung für das Hochtal – mittlerweile kann jeder tun und lassen was er will – wird das auch in Zukunft so weiter gehandhabt?
Hannes Eder: Die Festordnung aus dem Jahr 1993 gibt es nach wie vor, sollte vielleicht einmal überarbeitet werden, das gebe ich zu – Danke für die Anregung!
Toni Silberberger: In Oberau wird von einem Erlebnispark „Riedlhang“ diskutiert – was hat es damit auf sich und in welcher Form wird sich die Gemeinde daran beteiligen?
Wird es künftig ähnlich angestrebte Beteiligungen wie seinerzeit beim „Rosskopf-Friedensprojekt“ geben?
Hannes Eder: Von Seiten des Tourismusverbands laufen Überlegungen, den Riedlhang zu Beleben und eine Attraktion für Einheimische und Gäste in der Wildschönau zu schaffen.
Ich bin der Meinung, dass die Gemeinde diese Anstrengungen auf jeden Fall unterstützen sollte.
Eine Beteiligung in Form eines Startkapitals/Anteils kann ich mir auch vorstellen. Das Konzept für so eine Einrichtung muss meiner Meinung nach jedoch auf jeden Fall so geplant werden, dass sich das Projekt mit Eintritt (auch für Gäste! 😉 über die Laufzeit selber rechnet.
Toni Silberberger: Der Grundverkauf in Niederau an ausländische Investoren ist beschlossene Sache, wird die Gemeinde auch künftig solche Maßnahmen fördern?
Hannes Eder: Der Tourismus ist eine wesentliche Säule der Wirtschaft in der Wildschönau. Denn die Gäste sorgen ja nicht nur für die Umsätze im Hotel. Viele weitere Betriebe, angefangen von der Bergbahn bis hin zu den Händlern leben auch vom Tourismus. Und schließlich sind auch viele kleinere Gewerbebetriebe zu einem großen Teil übers Jahr mit Aufträgen bei Tourismusbetrieben tätig. Daher Ja zu Investitionen in unseren Tourismus, immer aber genau geprüft mit nachhaltigen Konzepten und tragfähigen Lösungen, die einen Mehrwert für unser Tal bringen!
Toni Silberberger: Verkehrsanbindung Inntal – Wildschönau – gibt es dazu Vorschläge? Hierzu gibt es eine sehr interessante Überlegung eines Wildschönauer Unternehmer.
Hannes Eder: Die Zufahrt in die Wildschönau durch Wörgl ist zeitweise eine Katastrophe. Wobei nach meinem subjektiven Gefühl in Wörgl durch die Nordumfahrung schon etwas Verkehr von der Hauptachse weggenommen worden ist.
Hier werden wir unsere Situation sicher an den entsprechenden Stellen beim Land und auch bei der Nachbargemeinde auch in Zukunft immer wieder klar darlegen. Verbesserung wäre auf alle Fälle wünschenswert.
Toni Silberberger: Anstatt der hässlichen Plastik-Werbebänder die das ganze Tal verschandeln, könnte man ähnlich wie jetzt schon überall üblich, große Werbe LED aufstellen, die von jedermann für Werbung gebucht werden kann und vor allem tagesaktuell programmiert werden kann – was denkt man darüber?
Hannes Eder: Interessanter Vorschlag, werde ich gerne prüfen lassen!
Toni Silberberger: Braucht es in der heutigen schnelllebigen Zeit noch ein „Gemeindeblatt“ – verursacht viele Kosten – ist alt und jeder darin enthaltene Bericht ist längst schon irgendwo gestanden?
Hannes Eder: Das Gemeindeblatt war zur Zeit seiner Einführung eine Errungenschaft.
Heute hat sich die Gesellschaft und vor allem auch die Medienlandschaft geändert.
Und deshalb muss sich die Gemeinde Wildschönau auch stark ändern. Das ist auch mein wichtigstes Anliegen, das ich nach der Wahl umsetzen möchte:
KOMMUNIKATION UND INFORMATION
Wir brauchen eine professionelle Öffentlichkeitsarbeit, Information und auch die Diskussion in der Wildschönau. Dazu müssen auch neue Kommunikationswege erschlossen werden. Vor allem das Internet bietet heute viel mehr Möglichkeit, die auch durch unsere veraltete Gemeindehomepage nicht mehr zeitgemäß genutzt werden können.
Trotz allem wird es das Gemeindeblatt meiner Meinung nach auch in Zukunft brauchen.
Falls auch du konkrete Fragen zu unseren Vorstellungen für die zukünftige Gemeindepolitik hast, bitte einfach per email an hannes.eder@hartlhof.net!
Freuen uns auch über konkrete Vorschläge und Anregungen!
Liebe Grüße
Hannes